Wunderbare Erlebnisse mit Gott

Seitdem ich Gott mein Leben anvertraut habe, hat sich mein Alltag auf eine Weise verändert, die ich zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Es ist, als hätte eine neue Dimension Einzug gehalten – eine, die an Spannung und Tiefe kaum zu übertreffen ist.

Doch im Vergleich zu früher ist es eine völlig andere Art von Spannung. Damals wurde mein Leben oft von Angst und Unsicherheit geprägt: Was kommt als Nächstes? Wie wird es weitergehen?

Heute jedoch ist diese Unruhe einer erfüllenden Erwartung gewichen. Statt von Sorgen getrieben zu sein, erlebe ich Momente voller Sinnhaftigkeit und Vertrauen.

Mit Gott an meiner Seite habe ich gelernt, dass Spannung nicht bedeuten muss, ständig auf den nächsten Absturz zu warten. Vielmehr spüre ich jetzt eine positive Aufregung – ein sicheres Wissen, dass hinter allem, was geschieht, ein guter Plan steckt. Diese Gewissheit schenkt mir nicht nur Frieden, sondern macht selbst die größten Herausforderungen zu spannenden, sinnstiftenden Geschichten.

Gott schreibt die besten Geschichten – und ich darf ein Teil davon sein. Was könnte erfüllender sein?

  1. Mein Übergabegebet
  2. die Frau - der Hund
  3. die hupende Frau
  4. Alles wahr, es ist alles wahr!!!
  5. Gott erweicht Herzen, 2.000 Euro
  6. Das Vorzelt der Begegnung
  7. Du sollst deine Feinde lieben

Der entscheidende Moment – Mein Übergabegebet

Als ich beschloss, mein Leben mit Gott zu leben, setzte ich alles daran, dies umzusetzen. Ich besuchte regelmäßig den Gottesdienst, sang mit beim Lobpreis, betete und wagte mich sogar an erste Kapitel der Bibel. Einmal wöchentlich ging ich in die Bibelschule und suchte einen passenden Hauskreis. Doch trotz all dieser Schritte blieb eine Frage offen: Bin ich jetzt ein Christ?

Eines Tages stellte ich diese Frage einem Mann aus meiner Gemeinde. Sein Blick zeigte Verwunderung. „Hast du denn schon ein Übergabegebet gesprochen?“ fragte er. Irritiert schüttelte ich den Kopf. Übergabegebet? Keine Ahnung, was das sein sollte. Er verschwand kurz und kam mit einem Zettel zurück. Dankbar nahm ich ihn entgegen und begann, ihn zu lesen.

Doch da stieß ich auf eine Passage, die mich abschreckte: die Herrschaft über mein Leben an Gott abgeben? Das konnte ich nicht tun! Mein Leben fühlte sich doch perfekt an. Besonders drei unverbindliche Beziehungen, die mir viel Spaß bereiteten – mir war klar, dass Gott darin keinen Gefallen fand. Und ich wusste: Das wäre das Erste, was er mir nehmen würde. Das wollte ich nicht. Also ließ ich den Zettel in meinem Portemonnaie verschwinden.

Die Zeit verging, doch der Gedanke an das Übergabegebet ließ mich nicht los. Neugier begann in mir zu wachsen: Wie ist Gott wirklich? Schließlich fasste ich einen Entschluss.

Es war ein ruhiger Abend, als ich allein in meinem Zimmer stand. Mit dem Zettel in der Hand sprach ich laut: „Himmlischer Vater, ich möchte wissen, wer du wirklich bist. Heute übergebe ich dir mein Leben.“

Dann las ich das Gebet laut und mit offenem Herzen vor. Ich hielt den Atem an – was würde geschehen? Meine Sinne waren geschärft, bereit, jede Veränderung wahrzunehmen. Und was geschah? Nichts.

Zuerst war ich verwirrt, doch dann kam die Erkenntnis: Gott hatte mir nichts genommen. Im Gegenteil, eine tiefe Freude stieg in mir auf. Ich verstand: Gott nimmt uns nichts weg, wozu wir nicht bereit sind. Er arbeitet sanft, verändert zuerst unser Herz, bis wir selbst den Wunsch nach Veränderung haben.

Dieser Moment prägte mich. Gott zwingt uns nicht – er führt uns liebevoll. Das war der Beginn einer Reise, die mein Leben für immer veränderte.

Was für ein Gott!


Die Frau und der Hund – Ein unerwarteter Wendepunkt

Seit Jahren führt mich meine Laufstrecke regelmäßig um den Grunewaldsee, wo ich die vertraute Ruhe der Natur genieße. Doch einer dieser Tage sollte anders verlaufen, als ich es je erwartet hätte.

Auf meiner gewohnten Runde begegnete mir wieder die Frau mit ihrem schwarzen Hund. Wie so oft lief der Hund unangeleint, ungestüm und sprang an mir hoch – ein Verhalten, das ich schon mehrfach erlebt hatte. Um den Hund nicht zu verletzen, hob ich diesmal reflexartig meine Laufstöcke an. Doch die Frau interpretierte meine Geste falsch und brach in hysterisches Geschrei aus: „Wagen Sie es nicht, meinem Hund etwas anzutun!“ Ihre Worte durchbrachen meine Fassung und ließen mich sprachlos und verwirrt zurück.

Während ich weiterlief, brodelte es in mir. Aus anfänglichem Unverständnis wurde Zorn. Die Ungerechtigkeit der Situation wühlte mich auf. In meinem Kopf formten sich Szenarien, wie ich der Frau beim nächsten Aufeinandertreffen die Meinung sagen würde – eine Wutrede, die sie sprachlos machen sollte. Meine Gedanken wurden immer düsterer, mein Schritt schneller, mein ganzer Tag war verdorben.

Doch plötzlich rief jemand meinen Namen: „Frank, bist du das?“ Ich drehte mich um und erkannte einen alten Bekannten, den ich seit Jahren nicht gesehen hatte. Unser kurzes, unerwartetes Gespräch war wie ein Lichtstrahl in meinem inneren Sturm. Die Wut wich, und mit ihr die Schwere, die auf mir lastete. Es fühlte sich an, als hätte Gott mir genau in diesem Moment einen Engel geschickt, um mich zu erden.

Mit dieser neuen Klarheit kehrte auch der Frieden in mein Herz zurück. Plötzlich hatte ich den tiefen Wunsch, der Frau zu vergeben – unabhängig davon, wer im Recht war. Vergebung fühlte sich wie der einzige Weg an, die Situation aufzulösen und die Macht der negativen Gefühle zu brechen.

Obwohl ich sie an diesem Tag nicht mehr traf, wusste ich: Sollte ich sie wiedersehen, würde ich meinen Entschluss in die Tat umsetzen. Und tatsächlich, einige Tage später begegneten wir uns erneut. Ich hielt an, sprach sie ruhig an und entschuldigte mich für das Missverständnis. Ihre Reaktion war überraschend gleichgültig, doch das spielte für mich keine Rolle. Das Geschenk der Vergebung war für mein eigenes Herz bestimmt.

Dieser Moment zeigte mir erneut, wie mächtig Vergebung ist. Sie befreit nicht nur andere, sondern vor allem uns selbst. Und inmitten all dessen spürte ich die leise, aber unübersehbare Größe Gottes – der immer wieder Wege findet, uns Frieden zu schenken.

 


Die hupende Frau – Ein Erlebnis, das alles veränderte

Manchmal sind es die kleinen Begegnungen im Alltag, die uns innerlich aufwühlen – und die, wenn wir es zulassen, unser Herz verändern können. So geschah es mir, als ich eines Tages auf meinem Motorrad an einer Ampel stand.

Die Ampel zeigte Gelb, und ich fuhr ordnungsgemäß durch. Doch die Autofahrerin hinter mir sah das offenbar anders. Mit lautem Hupen und wildem Gestikulieren setzte sie mir nach, dicht auffahrend und sichtlich verärgert. Ich konnte ihren Ärger weder nachvollziehen noch ignorieren. Mein Puls schoss in die Höhe, und der Adrenalinspiegel stieg. Bis zu meinem Ziel, einer Tankstelle, verfolgte sie mich, und ich spürte, wie der Zorn in mir wuchs.

An der Tankstelle angekommen, musste ich feststellen, dass sie denselben Weg eingeschlagen hatte. Sie stand bereits in der Warteschlange für die Waschboxen, und als ich sie sah, kochte mein Ärger erneut hoch. Getrieben von Rachegedanken und einem überkochenden Ego, drängelte ich mich kurzerhand vor und fuhr in die Waschbox, die ihr zugedacht war. Mein Triumph hielt jedoch nur kurz, denn ihre Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Sie hupte wie verrückt und fuhr ihr Auto beinahe gegen mein Motorrad.

Obwohl ich die Situation „gewonnen“ hatte, war der Sieg bitter. Der Zorn blieb, und der Tag war für mich gelaufen. Gedanken an die Szene verfolgten mich, und ich fühlte, wie der Ärger mich fest im Griff hatte.

Doch während ich begann, mein Motorrad zu waschen, kam ein unerwarteter Gedanke: Geh zu ihr und entschuldige dich. Diese innere Stimme wurde immer lauter, und obwohl ich sie zunächst ignorieren wollte, war sie schließlich nicht mehr zu überhören. Mit klopfendem Herzen und einer gehörigen Portion Mut ging ich zu ihr.

Als ich ihr auf die Schulter tippte, drehte sie sich mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck um. Sie hatte wohl Angst, dass ich zur Eskalation gekommen war. Stattdessen sprach ich ruhig: „Bitte haben Sie keine Angst. Es tut mir furchtbar leid, wie ich mich gerade verhalten habe. Ich bin nur gekommen, um mich dafür zu entschuldigen.“

Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich, und plötzlich rollte ihr eine Träne über die Wange. Ohne groß zu überlegen, trat ich näher und nahm sie in den Arm. „Es tut mir leid, wirklich. Ich hoffe, Sie können mir vergeben.“ Sie nickte und sagte: „Ja, ich vergebe Ihnen.“

Dieser Moment war wie eine Wende für mich. Wir trennten uns beide mit einem Lächeln – zwei Fremde, die sich kurz zuvor noch voller Zorn gegenüberstanden, fanden Frieden. Als ich mein Motorrad startete, schaute ich nach oben und dankte Gott, der mir geholfen hatte, diesen Schritt zu gehen.

Es war eine Erfahrung, die mich tief geprägt hat: Vergebung hat eine Kraft, die nicht nur Beziehungen heilt, sondern auch unser eigenes Herz. Diese Begegnung werde ich nicht so schnell vergessen – ein Zeichen, wie Gott uns Tag für Tag verändert, wenn wir es zulassen.

 


Alles wahr - es ist alles wahr!

Eva-Maria, eine Frau, deren Leben ganz Jesus Christus gehörte, war schwer erkrankt und lag seit einiger Zeit im Koma. Ihre Familie und ihr enger Freundeskreis wussten, dass ihr Ende nahte. Deshalb organisierte mein Cousin, zu dem Eva-Maria ein besonders inniges Verhältnis hatte, ein letztes Treffen. Vier Menschen, die sich vorher noch nie gesehen hatten, versammelten sich an ihrem Krankenbett, um sich von ihr zu verabschieden.

Als alle um ihr Bett standen und gemeinsam zu beten begannen, geschah etwas Unerwartetes. Die Falten in Eva-Marias Gesicht begannen sich zu glätten, ihre Augen öffneten sich, und sie schaute mit klarem Blick in eine bestimmte Ecke des Raums. Mit einer Stimme, die deutlich und voller Frieden klang, sprach sie die Worte: „Alles wahr! Es ist alles wahr!“ Dabei hob sie die Hand, deutete auf die Ecke und lächelte.

Alle im Raum wandten sich um und blickten in die Richtung, die Eva-Maria fixierte, doch sie sahen nichts. Aber Eva-Maria sah die Herrlichkeit – einen Blick in die Ewigkeit. Sie bezeugte mit diesen einfachen, aber tiefen Worten, dass alles, woran wir glauben, real ist. Es war ein Moment, der alle Anwesenden tief bewegte, ein Moment, der Glaube, Hoffnung und Trost zugleich schenkte.

Nachdem sie gesprochen hatte, schlossen sich ihre Augen wieder, diesmal für immer. Ihre Haut kehrte in den vorherigen Zustand zurück. Der Raum war von einer seltsamen Stille erfüllt, während die Anwesenden staunend und ehrfürchtig zurückblieben.

Einige Zeit später erkannten die Angehörigen, dass Eva-Maria wohl nicht mehr zurückkehren würde. Sie stellten sich erneut um ihr Bett und sprachen ein letztes gemeinsames Gebet.

Eva-Maria war heimgegangen, in die Ewigkeit bei ihrem himmlischen Vater.

Dieser Moment bleibt ein kraftvolles Zeugnis für alle, die ihn miterlebt haben. Ihre Worte – „Es ist alles wahr!“ – sind ein strahlendes Vermächtnis, das die Ewigkeit greifbar macht und unsere Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod stärkt.

Gott erweicht Herzen – 2.000 Euro

Manchmal wirkt Gott auf eine Art und Weise, die uns schlicht sprachlos macht. Diese Geschichte begann ganz unscheinbar, in einer Tiefgarage. Ich war gerade dabei, an einem meiner Fahrzeuge zu schrauben – ein Hobby, das oft Gespräche mit anderen Nachbarn auslöst. An diesem Tag sprach mich eine Stellplatz Nachbarin an. Sie besaß ein Motorrad, das sie verkaufen wollte, und fragte, ob ich ihr dabei helfen könnte.

Ohne groß nachzudenken, sagte ich zu. Als sie wissen wollte, was ich dafür nehmen würde, antwortete ich: „Ich werde dafür kein Geld nehmen. Wenn Sie trotzdem etwas geben möchten, dann spenden Sie es für das Waisenhausprojekt in Uganda, an dem ich beteiligt bin. Und wenn Sie mir persönlich etwas Gutes tun wollen, erlauben Sie mir, Ihnen ein Stündchen aus meinem Leben zu erzählen.“ Sie war einverstanden.

Ein Herzensprojekt

Nach und nach kümmerte ich mich um das Motorrad: von der TÜV-Vorbereitung über Reparaturen wie Ölwechsel, Bremsen und Zündkerzen bis hin zur Reinigung und der Verkaufsabwicklung. Schließlich war der Verkauf erfolgreich, und sie nahm den Erlös glücklich entgegen. Danach setzten wir uns zusammen, und ich durfte ihr ausführlich von meinem Leben erzählen – wie mein Glaube mein Herz und mein Leben verändert hat. Drei Stunden lang hörte sie aufmerksam zu, sichtbar berührt.

Am Ende unseres Gesprächs überreichte sie mir unerwartet 2.000 Euro – die Hälfte des Verkaufserlöses! Ich war völlig überwältigt. Diese Großzügigkeit war für mich ein echtes Wunder. Doch das war noch nicht alles.

Die größere Lektion

Obwohl ich das Geld in einer Schatulle bereit gelegt hatte, überkamen mich zwischendurch Zweifel. Der Gedanke, es für mich selbst zu verwenden, schlich sich immer wieder ein. Ich hatte ja Auslagen und dafür gearbeitet. Aber ich hielt an meinem Versprechen fest: Es würde für das Waisenhaus in Uganda genutzt werden. Zwei Monate später zeigte sich, warum Gott mich geprüft hatte.

Meine Freundin aus Uganda, die dieses Waisenhaus ins Leben gerufen hat, besuchte uns. Sie erzählte, dass dringend 2.000 Euro benötigt wurden – für eine Dachreparatur und ein Wasserreservoir. Da lächelte ich und sagte: „Was wäre, wenn ich dir genau diese Summe überweisen könnte?“ Als ich ihr die Geschichte hinter dem Geld erzählte, brach sie in Tränen aus. Für sie war es eine Antwort auf Gebete, für mich ein Wunder in mehrfacher Hinsicht.

Gottes Handschrift

Nicht nur wurde dringend benötigtes Geld bereitgestellt – Gott erweichte auch mein Herz, sodass ich meinen eigenen Versuchungen widerstand und stattdessen seinen Plan ausführen konnte. Seine Größe zeigt sich in den kleinen und großen Momenten, die unser Leben verändern.

Gott ist groß.

 



Das Vorzelt der Begegnung

In diesem Jahr erlebten wir eine besondere Gottesbegegnung – nicht in einem Kirchengebäude, sondern unter dem schützenden Dach eines Camping-Vorzelts.

Der Anlass war spontan: Zu Beginn unseres Sommerurlaubs schlug Antje vor, anstelle eines Gottesdienstbesuchs doch selbst einen kleinen Gottesdienst mit Abendmahl zu gestalten. Schnell waren Ideen gesammelt, und Psalm 23, der Psalm vom "guten Hirten", stand im Mittelpunkt. Innerhalb einer Woche war alles vorbereitet: Saft und Filinchen als Ersatz für Brot, der Campingtisch als Altar, eine Bibel und Lobpreislieder über eine Bluetooth-Box.

Wir hatten ursprünglich gehofft, diesen Moment unter freiem Himmel zu erleben, doch das Wetter hatte andere Pläne. Regen und kühler Wind zwangen uns, umzudenken. Kurzerhand räumten wir unser Vorzelt, eigentlich gefüllt mit Kite-Surf-Ausrüstung, und machten Platz für eine Begegnung mit Gott.

Ein Zelt wird zur Kapelle

Es fanden sich mehr Teilnehmer ein, als wir erwartet hatten. Neben unseren engsten Freunden kam auch Antjes Freundin Cindy dazu, die erst vor wenigen Tagen zum Glauben an Jesus gefunden hatte. Das kleine Vorzelt füllte sich, und es wurde ein Raum der Gemeinschaft und des Glaubens.

Als Psalm 23 vorgelesen wurde, war Cindy besonders tief berührt. Die Worte schienen genau für sie bestimmt – eine Bestätigung dessen, was ihr zuvor schon zugesprochen worden war. Tränen flossen, und der Raum war erfüllt von einer spürbaren Nähe Gottes. Auch andere Teilnehmer, wie Katja, beschlossen, ihren Glauben zu vertiefen und wieder näher zu Gottes Herz zu rücken.

Ein Moment der Hingabe

Nach einem persönlichen Zeugnis über Gottes Wirken in meinem Leben folgte das Abendmahl. Jeder bekam Raum, Gott auf seine Weise zu begegnen. Wir sprachen das Vaterunser, sangen gemeinsam Segenslieder und erlebten einen Moment tiefer Verbundenheit. Es war ein Segen für jeden Einzelnen – ob alt oder jung, ob neu im Glauben oder schon länger dabei.

Dieser Moment zeigte uns, dass Gott überall gegenwärtig sein kann, wenn wir ihm Raum geben. Ein einfaches Vorzelt auf einem Campingplatz wurde zu einem Ort, an dem Gottes Gegenwart spürbar wurde.

Gottes Möglichkeiten sind grenzenlos

Vielleicht war dies erst der Anfang. Wer weiß, ob im nächsten Sommer noch mehr Menschen – vielleicht sogar ein paar neugierige Kite-Surfer – den Weg in unser kleines Vorzelt finden? Eines ist sicher: Gott braucht keine großen Kathedralen, um Wunder zu wirken. Er nimmt, was wir haben, und verwandelt es in etwas Großes.

"Bei den Menschen ist es unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich." (Matthäus 19:26)

Gott wartet – auf jeden Einzelnen von uns. Auch auf dich.

 

Du sollst deine Feinde lieben – Ein ironisches Erlebnis auf der Reha

Manchmal denkt man ja, das Leben schickt einem Prüfungen, nur um zu schauen, ob man die Sache mit der Nächstenliebe auch wirklich ernst meint. Meine Reha zum Beispiel – ein Ort, an dem man Frieden und Ruhe sucht – offenbarte mir eine Lektion aus dem Evangelium, verpackt in ein Spektakel der besonderen Art.

Es begann harmlos genug: Ein entspannter Abend im Speisesaal, das Brot knusprig, der Käse geschmeidig. Da – oh himmlisches Drama! – betrat ein Mann die Bühne des Alltags. Ein kräftig gebauter Herr, dessen Handy ans Ohr geschmiegt war wie ein Kleinkind an seine Mutter. Ohne sich großartig von der Umgebung beeindrucken zu lassen, schob er sich lautstark telefonierend durch den Saal. Worte prasselten auf die wehrlosen Gäste nieder, die Blicke wurden finster, das Brot schmeckte plötzlich schal.

Und was tat ich? Nun ja, als vorbildlicher Christ, der ich bin, stellte ich ihn freundlich zur Rede: „Könnten Sie bitte draußen weiter telefonieren? Manche von uns bevorzugen ein bisschen Ruhe beim Essen.“ Sein Blick hätte eine Kathedrale zu Staub zerfallen lassen, aber immerhin verließ er den Raum – samt seiner "unheiligen" Aura.

Der Frieden war zurückgekehrt. Oder so dachte ich. Denn einige Tage später begegnete mir derselbe Mann erneut, diesmal mit einem gezielten Fingerzeig auf mein T-Shirt. „You believe?“ fragte er. Verwirrt folgte ich seinem Blick: Ah, der Fisch auf meinem Shirt, begleitet von „God is good“. Mit einem Anflug von Stolz antwortete ich: „Yes, sir. My life belongs to Jesus.“

Was dann geschah, hätte ich nie erwartet: Er umarmte mich! Der Mann, den ich eigentlich schon in die Kategorie „unheilbare Störenfriede“ eingeordnet hatte. Dass ich derjenige war, der ihn beim Telefonieren gestört hatte, wurde ihm erst bewusst, als ich mich entschuldigte. Und wissen Sie, was er sagte? „Du sollst deine Feinde lieben.“ Ein kleiner Bibelkenner, mein neuer Freund!

Heute teilen wir unsere Freizeit – und eine gute Portion Gelächter über unsere erste Begegnung. Vielleicht hatte Lukas 6:35 recht: „Ihr aber sollt eure Feinde lieben und den Menschen Gutes tun.“ Gott sei Dank – oder sollte ich sagen, Handy sei Dank – weiß ich nun, wie wunderbar ironisch das Leben manchmal sein kann.

 

Matthäus 6:14 (Hfa)

Euer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben.

 

Die Reha neigte sich dem Ende zu, und John beschloss, noch ein wenig länger in der Gegend zu bleiben. Er suchte sich ein Zimmer und zog um, kehrte jedoch regelmäßig in die Einrichtung zurück. Dort traf er sich mit Patienten oder schrieb stundenlang am Computer. 

Irgendwann fiel dies der Anstaltsleitung auf, und sie erteilte ihm ein Hausverbot. Diese Entscheidung traf John tief ins Herz und verletzte seinen Stolz. Mit hoch erhobenem Kopf und einem arroganten Schulterzucken kehrte er der Leiterin den Rücken zu und verließ das Gebäude, während sie buchstäblich im Regen stehen blieb.

Trotz allem blieben John und ich in engem Kontakt. Wir trafen uns fast täglich, und jedes Mal kam dieses Ereignis zur Sprache. Es war offensichtlich, wie sehr es ihn beschäftigte. Ich riet ihm, sich mit dem Gedanken der “Vergebung” auseinanderzusetzen. 

Anfangs reagierte er heftig: „Dieser Sch... werde ich niemals vergeben. Sie hat mich zutiefst verletzt!“ In seinen Augen blitzte förmlich der Zorn.

Doch ich gab nicht auf. Immer wieder erinnerte ich ihn an seine christlichen Werte und daran, dass Vergebung oft mehr Befreiung für den Vergebenden als für den Empfänger bedeutet. Am dritten Tag schließlich sagte er leise: „Frank, ich habe mich entschieden, dieser Frau zu vergeben. Aber du musst mir helfen, weil ich Angst habe, mit meinem englischen Akzent die falschen Worte zu finden.“

Wir begannen zu üben. Ich spielte die Rolle der Frau, und John versuchte, seine Worte hervorzubringen. Beim ersten Versuch stotterte er: „Please forgive me. I love you.“ Weiter kam er nicht. Immer und immer wieder versuchte er es, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Schließlich war der Moment gekommen, einen Termin für das Gespräch festzulegen. Die Entscheidung war gefallen. Noch am selben Nachmittag sollte es passieren. Da ich selbst kurz in der Reha zu tun hatte, beschloss ich, im Voraus mit der Frau zu sprechen, um alles vorzubereiten und die Wogen zu ebnen. Doch als ich sie aufsuchte, erfuhr ich, dass sie an diesem Tag und auch in den folgenden Tagen nicht im Haus sein würde.

Ich teilte John die Neuigkeiten mit und sagte: „Wichtig ist nicht, dass du die Worte heute aussprechen konntest, sondern dass du dich entschieden hast, diesen Schritt zu gehen. Das allein zählt.“

In diesem Moment konnte man förmlich sehen, wie eine große Last von Johns Schultern fiel. Er atmete tief durch, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Manchmal, so schien es, liegt die wahre Vergebung nicht in den ausgesprochenen Worten, sondern in der Entscheidung, das Herz zu öffnen.

 


Der geplatzte Reifen – Eine göttliche Fügung

Manchmal laufen die Dinge einfach wie geschmiert – vor allem, wenn man Gott das Ruder überlässt. Es war ein gewöhnlicher Tag, an dem ich früh mit meiner Arbeit fertig wurde und mich auf den Heimweg machte. Auf meiner Strecke liegt Dobrikow, und dort halte ich hin und wieder auf einen Kaffee bei einem christlichen Ehepaar, das dort ein Anwesen besitzt. Doch heute hatte ich keinen Zwischenstopp eingeplant, da ich wusste, dass sie verreist waren.

Gott jedoch hatte andere Pläne. Direkt vor ihrem Haus verabschiedete sich mein Hinterreifen mit einem lauten Knall. Ein geplatzter Reifen – und natürlich kein Ersatzrad oder Wagenheber an Bord, wie es bei modernen Fahrzeugen leider üblich ist. Was also tun? Die Gartentür des Anwesens war nicht verschlossen, und so machte ich mich auf die Suche. Tatsächlich fand ich auf dem Hof einen Wagenheber und konnte das defekte Rad abmontieren. Praktischerweise entdeckte ich sogar eine Schubkarre, mit der ich das Rad transportieren konnte.

Ein kurzer Blick ins Internet verriet mir: Die nächste Werkstatt lag nur etwa 300 Meter entfernt. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg. Angekommen in der kleinen Werkstatt stellte sich jedoch heraus, dass es dort gar keine Reifen, erst recht keinen passenden gab. Doch aufgeben wollte ich nicht und fragte den Chef dennoch. Er führte mich in die Werkstatt, wo gerade ein Auto auf der Hebebühne stand. Es hatte vier neue Reifen bekommen – und die alten lagen noch auf dem Boden. Ein Blick, eine Frage nach der Reifengröße – und siehe da: Einer der abgelegten Reifen passte perfekt auf meine Felge und war sogar noch in gutem Zustand.

Während der Geselle den Reifen montierte, lud mich der Chef in sein Büro ein. Eher scherzhaft meinte er, ich könne ihm ja eine Geschichte erzählen. Damit hatte er genau den Richtigen erwischt. Offen und direkt erzählte ich ihm von meinem Leben – von Höhen und Tiefen, von Herausforderungen und Glauben. Zu meiner Überraschung erkannte er viele Parallelen zu seiner eigenen Geschichte: Auch seine Frau kämpft mit Alkoholproblemen und Gefängnis-Erfahrungen.

Am Ende überreichte ich ihm eine Visitenkarte mit dem Angebot, dass er sich jederzeit bei mir melden könne. Als wir zurück in die Werkstatt gingen, fiel sein Blick auf seine Kaffeemaschine. "Die ist schon seit Tagen kaputt", sagte er frustriert. Ob ich mich damit auskenne? Ich ließ mich darauf ein, und kaum hatte er die Maschine eingeschaltet, begann sie wieder zu arbeiten – nach Tagen des Stillstands.

Der Chef staunte und schüttelte nur den Kopf. Als ich nach dem Preis für den Reifen und die Montage fragte, lächelte er und winkte ab: "Diese Begegnung war für mich unbezahlbar."

Mit einem glücklichen Herzen und dem reparierten Reifen machte ich mich zurück auf den Weg zu meinem Auto. In mir hallte nur ein Gedanke nach: "Wie genial ist Gott doch!"