Wie spricht Gott?
Gott spricht auch heute noch auf vielfältige und persönliche Weise zu uns. Oft sind wir uns seiner Stimme nicht bewusst, doch sie begleitet uns, ermutigt uns und führt uns.
Durch die Bibel: Die Heilige Schrift ist eine der klarsten und direktesten Arten, wie Gott zu uns spricht. Beim Lesen und Nachdenken über die Bibel spüren wir, wie bestimmte Verse uns ansprechen und in unseren Alltag hineinwirken.
Im Gebet: Im Gespräch mit Gott schenkt er uns oft innere Eindrücke, Frieden oder eine neue Perspektive. Seine Antwort auf unser Gebet mag nicht immer so ausfallen, wie wir es erwarten, aber sie ist immer passend und gut.
Durch andere Menschen: Manchmal benutzt Gott Menschen, um uns Botschaften zu übermitteln. Ein ermutigendes Wort, eine Weisheit oder ein Rat im richtigen Moment können Gottes Stimme widerspiegeln.
In der Natur und Schöpfung: Gott offenbart seine Größe und Liebe durch die Schönheit und Ordnung seiner Schöpfung. Ein stiller Moment in der Natur kann uns an seine Gegenwart erinnern.
Innere Stimme und Gewissen: Viele erleben, dass Gott in unser Herz spricht – sei es durch eine plötzliche Klarheit, einen sanften Impuls oder ein Drängen, etwas zu tun oder zu lassen.
Durch Träume und Visionen: Wie schon in biblischen Zeiten spricht Gott auch heute manchmal durch Träume und Visionen, besonders, wenn er uns etwas Wichtiges zeigen möchte.
Durch Ereignisse und Umstände: Gott lenkt unsere Schritte oft durch Situationen, die uns herausfordern oder inspirieren. In der Rückschau erkennen wir oft, wie er uns geführt hat.
Wichtig ist, dass wir offen und aufmerksam bleiben, auf seine Stimme hören und sie prüfen. Gottes Worte bringen immer Frieden, Liebe und Klarheit. Sie richten auf, statt niederzudrücken, und sie stimmen mit der Bibel überein. Egal wie er spricht, Gott sucht die Nähe zu uns und möchte, dass wir ihn erkennen und ihm vertrauen.
Hier nur einige Beispiele, wie ich es erlebt habe und mir ganz sicher bin, dass es von "IHM" persönlich war.
Conny und ich – Eine göttliche Reise beginnt
Ein Leben in Balance
Alles in meinem Leben fühlte sich im Gleichgewicht an. Ich hatte, was ich brauchte: eine gemütliche Wohnung in einer WG, regelmäßigen Kontakt zu meinem Sohn, genug Geld, um entspannt zu leben,
und in der Gemeinde fühlte ich mich gut aufgehoben. Eine neue Beziehung? Auf keinen Fall. Meine bisherigen Beziehungen hatten mich zu oft aus der Bahn geworfen. Deshalb traf ich einen klaren
Entschluss: Keine Partnerin mehr – mein Leben sollte ohne romantische Verwicklungen weitergehen.
Eine klare Botschaft
Doch Gott hatte offenbar andere Pläne. Eines Morgens im Gottesdienst schweifte mein Blick durch die Reihen. Eine junge Frau, einige Plätze vor mir, fiel mir ins Auge. Und dann geschah etwas, das
alles veränderte: Vor meinen Augen rieselte etwas wie goldener Staub zu Boden, und darin formte sich ein einziges, deutlich lesbares Wort:
„Paar“.
In diesem Moment war ich sicher, dass Gott zu mir sprach. Die Botschaft war eindeutig: Diese Frau und ich sollten ein Paar werden.
Verwirrt und überwältigt schnappte ich mir noch am selben Tag mein Motorrad und machte mich auf den Weg in meine Heimatstadt. Dort suchte ich Zuflucht bei meiner Mutter. Am Abend besuchte ich meine Schwester, aber das Erlebnis ließ mir keine Ruhe. Schließlich platzte ich damit heraus: „Ich glaube, Gott hat mir gesagt, dass ich mit einer bestimmten Frau ein Paar werde.“
Zweifel und Bestätigung
Im selben Moment überkamen mich Selbstzweifel und zog alles zurück. Hatte ich mir das Ganze nur eingebildet? War es bloß ein Wunschdenken? Meine Schwester lachte nur:
„Typisch! Erst die große Klappe, und dann kneifst du.“
Später, zurück im Bett, versuchte ich, die Gedanken abzuschütteln. Doch kaum schloss ich die Augen, geschah es wieder: Goldener Staub rieselte herab, und das Wort
„Paar“
leuchtete so klar wie zuvor.
Diesmal gab es kein Zurück. Ich sprach laut: „Okay, Vater, ich habe verstanden. Ich werde tun, was ich kann. Du übernimmst den Rest.“
Der Plan entsteht
Am nächsten Tag entdeckte ich in einem Kaufhaus ein rotes Glasherz. Eine Idee formte sich in meinem Kopf: Ich würde zu dieser Frau fahren, ihr das Herz zu Füßen legen und sagen:
„Das ist mein Herz. Bitte nimm es an.“
Zwei Tage später saß ich auf meinem Motorrad und war unterwegs nach Berlin. Ihre Telefonnummer hatte ich inzwischen, ihre Adresse jedoch nicht. Also hielt ich unterwegs an und rief sie an, um nach ihrer Adresse zu fragen. Ich erklärte ihr, dass ich ihr etwas persönlich überreichen wolle. Doch ihre Antwort war ernüchternd: Sie lehnte ab und schlug vor, dass ich sie stattdessen abends von zuhause aus anrufen könne.
Die Absage
Also rief ich sie an und teilte ihr am Telefon mit, was ich erlebt hatte – die Botschaft Gottes, das „Paar“, das wir sein sollten. Ihre Reaktion? Ein schallendes Lachen.
„Sag mal, kannst du noch klar denken? Ich bin überhaupt nicht bereit für eine Beziehung. Und überhaupt – wenn Gott so etwas sagt, dann muss er es doch beiden mitteilen, oder nicht?“
Ihre Antwort war ein klares Nein. Ein Korb. Ich war sprachlos. Wie konnte das sein? Hatte ich Gott falsch verstanden?
Doch bevor das Gespräch endete, stellte sie mir eine letzte Frage: „Hat Gott dir auch gesagt, wann das passieren soll?“ Ich zögerte. Nein, einen Zeitpunkt hatte er mir nicht genannt.
Eine Reise ohne Ende
Dieser Moment veränderte alles. Es war eine Absage, ja, aber nicht das Ende. Mir wurde klar: Gottes Zeitplan ist nicht meiner. Ob es einen Monat dauern würde, ein Jahr, oder vielleicht ein ganzes
Leben – für mich stand fest, dass seine Botschaft wahr war. Es blieb nur die Frage: Wann?
Ein unerwarteter Schmerz
Prinzipiell hätte mein Leben ja nun unbeschwert weiterlaufen können. Es war ja alles da, was ich brauchte: ein Dach über dem Kopf, mein Sohn, finanzielle Stabilität und eine starke Verbindung zu
Gott. Doch dann begann ein Schmerz in meiner Brust zu wachsen – ein intensiver Herzschmerz, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Tag für Tag wurde er stärker, bis ich glaubte, der Korb von Conny
sei die Ursache. Am dritten Tag war der Schmerz so unerträglich, dass ich mich an Gott wandte und ihn um Linderung bat.
Gottes persönlicher Trost
Am
nächsten Tag, einem Sonntag, wusste ich nach dem Gottesdienst nicht, wohin mit mir. Ein Freund hatte mir vor langer Zeit von einer Selbsthilfegruppe im Keller der Gedächtniskirche erzählt. Obwohl
ich solche Gruppen nach meiner Bekehrung hinter mir gelassen hatte, fühlte ich mich gedrängt, dorthin zu gehen.
Dort angekommen, suchte ich mir einen Platz. Nach und nach füllte sich der Raum, bis plötzlich jemand in der Tür erschien – eine Frau, die ich über sieben Jahre lang immer wieder gesucht hatte. Es war ihr erstes Mal in dieser Gruppe, genau wie bei mir. Als ich sie sah, verschwand der Schmerz in meiner Brust vollständig. In diesem Moment schaute ich nach oben und sagte: „Vater, du kennst mich so gut. Du weißt genau, wie du mich trösten kannst. Danke.“
Eine liebevolle Umarmung
Am nächsten Tag sollte ich in der WG, die eine Freundin vermietet hatte, eine Reparatur in der Küche durchführen.
Die Tür öffnete mir eine wunderschöne Balletttänzerin vom Friedrichstadtpalast. Während ich auf dem Boden hockte und am Abfluss hantierte, spürte ich plötzlich, wie sie sich von hinten an mich schmiegte und mich liebevoll umarmte. Erneut richtete ich meinen Blick gen Himmel und sagte:
„Vater, du bist wunderbar. Du weißt genau, wie du mir den Schmerz nehmen kannst.“
Ein kleiner Traum wird wahr
Einen weiteren Tag später besuchte ich einen Hauskreis, den ich schon einmal besucht hatte. Unter den Teilnehmern war eine junge Frau, die mir bereits zuvor aufgefallen war. Bevor der Abend
begann, kam sie auf mich zu und fragte:
„Frank, würdest du mit mir ins Kino gehen?“
Ich war sprachlos. Noch nie in meinem Leben hatte mich ein Mädchen gefragt, ob ich mit ihr ausgehen wolle. Dieser Moment war die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches. Wieder schaute ich nach
oben:
„Vater, wie groß bist du? Du allein kennst meine tiefsten Wünsche.“
Das alles entscheidende Wort
Das
Leben ging weiter, Conny war weitgehend aus meinen Gedanken verschwunden. Doch mein Verhalten entsprach nicht immer dem, was ich wusste, dass Gott von mir erwartete. Ich führte drei
unverbindliche Beziehungen gleichzeitig, wohl wissend, dass dies nicht in seinem Sinne war.
Dann, etwa einen Monat vor meinem 50. Geburtstag, geschah es erneut: Während ich in der Bibel las, sprang mir ein Wort geradezu entgegen, heller als alle anderen: „Jetzt“. In diesem Moment wusste ich, was es bedeutete: Jetzt würden Conny und ich ein Paar werden.
Ohne zu zögern beendete ich nacheinander alle drei Beziehungen, überzeugt davon, dass Gott mich auf einen klaren Weg führte.
Ein mutiger Schritt
Mein
50. Geburtstag kam. Viele Gäste waren da, und ich genoss den Abend – trotz der Tatsache, dass ich noch immer Kettenraucher war. Ich wusste, dass Conny niemals mit einem Raucher zusammen sein
würde, aber das schreckte mich nicht ab. Provokativ stellte ich mich vor sie, zündete eine Zigarette an und sagte:
„Das ist meine letzte.“
Sie lachte mich aus.
Am nächsten Tag hatte ich starke Entzugserscheinungen und suchte Ablenkung. Vielleicht würde Conny mir helfen, meine Gedanken zu ordnen. Also rief ich sie an, schilderte meine Situation und fragte, ob sie Zeit hätte. Zu meiner Überraschung gab sie mir ihre Adresse, und wenig später holte ich sie ab.
Wir fuhren zur Krummen Lanke, einem idyllischen Ort zum Spazierengehen. Dort angekommen, eilte ich nach hinten in meinem Wohnmobil und zog eine Schublade auf, in der ich das rote Glasherz aufbewahrt hatte – seit fast einem Jahr. Mit klopfendem Herzen legte ich es vor ihre Füße und sagte: „Conny, das ist mein Herz. Bitte nimm es an.“
Conny bückte sich, hob es auf und antwortete mit einem deutlichen: „Ja!“
Ein neues Kapitel
Seit
diesem Tag sind Conny und ich ein Paar. Was mit Schmerz begann, hat Gott auf eine Weise gewendet, die ich nie für möglich gehalten hätte. Denn er allein kennt unsere tiefsten Wünsche – und er
weiß genau, wie er uns führen muss.
Conny hat natürlich ihre eigene Geschichte, denn inzwischen hatte Gott auch zu ihr gesprochen.
Und… seit diesem Tag, meinem 50. Geburtstag, habe ich nie wieder geraucht.
Den Zehnten geben
Es ist ein außergewöhnliches Gefühl, wenn man etwas Neues und Revolutionäres entdeckt, das einen tief begeistert und inspiriert. Da ist es nur natürlich, dass man den Wunsch hat, immer mehr darüber zu erfahren – und das Gelernte auch umzusetzen.
So war es bei mir im ersten Jahr meines Glaubens, als ich eine Predigt meines Pastors hörte, die sich mit dem Thema „Den Zehnten geben“ befasste. Diese Botschaft ließ mich nicht mehr los, und ich begann, mich intensiv damit auseinanderzusetzen. Schnell stand für mich fest: Auch ich wollte den Zehnten geben. Doch wie viel genau? Und wann würde ich damit beginnen? Unterschiedliche Auslegungen hatten mir gezeigt, dass es da verschiedene Wege gibt. Letztendlich entschied ich mich, jeden Monat zehn Prozent meines Einkommens, also bis auf den Cent genau, zu spenden.
Jedoch fehlte mir der letzte Anstoß, tatsächlich zu beginnen. Ich schob es Monat für Monat auf, immer knapp bei Kasse, während mich der Gedanke nicht losließ.
Dann, zu einer besonderen Gelegenheit – dem 80. Geburtstag meiner Tante – machte ich mich auf den Weg nach Baden-Württemberg. Dort, während der Feier, kam der Sohn meines Cousins, bei dem ich hoch im Kurs stand, auf mich zu und bat mich um Hilfe. Er suchte nach einem coolen Spruch für das Erinnerungsbuch seiner Oma. Für ihn schien klar, dass ein solcher Spruch sein Erbe um einiges aufbessern würde!
Ich wollte ihm gern helfen, doch hatte ich keine zündende Idee. Da griff ich zu meinem Smartphone, und mein Blick fiel auf die Losungen-App. Die Tageslosung erschien mir passend, aber mein junger Verwandter fand sie eher enttäuschend. Als er im Begriff war, zu gehen, fragte ich ihn nach seinem Geburtstag. Ich suchte die Losung für genau dieses Datum heraus und las sie ihm vor – und plötzlich sah ich seine Augen aufleuchten. „Ich wusste immer, dass du’s drauf hast!“, rief er begeistert. Der Spruch traf ihn ins Herz, und ohne zu zögern, verewigte er ihn im Erinnerungsbuch. Für ihn stand fest: Jetzt würde er als Alleinerbe dastehen!
Diese Reaktion weckte meine Neugier. Ich öffnete die App erneut, diesmal, um die Losung für meinen eigenen Geburtstag im Jahr 2011 nachzusehen. Was ich dort las, traf mich mitten ins Herz. Die Worte schienen wie eine Antwort auf eine Frage, die mich schon lange beschäftigte.
Die Losung für den 4. Dezember 2011 lautete aus 1. Mose 28,22: „Und von allem, was Gott mir schenkt, will ich ihm den zehnten Teil zurückgeben!“ und aus 2. Korinther 9,7: „So soll jeder für sich selbst entscheiden, wieviel er geben will, und zwar freiwillig und nicht aus Pflichtgefühl. Denn Gott liebt den, der fröhlich gibt.“
In diesem Moment wusste ich, dass die Zeit gekommen war, den Entschluss umzusetzen. Seitdem gebe ich den Zehnten – bis auf die Nachkommastelle genau – und lebe diese Entscheidung bis heute voller Freude und Überzeugung.
So geht ein Teil an meinen Pastor, durch den ich zum Glauben gefunden habe, ein weiterer Teil an meine Gemeinde und der dritte Teil nach Uganda in ein Waisenhaus-Projekt, wo meine Frau und ich Mitglieder sind.
Zwei Jahre nach meiner Entscheidung, mit Gott zu leben, wuchs in mir ein Verlangen: Ich wollte Gott dienen. Doch wie, wusste ich nicht. Also betete ich, ob er einen Plan für mich hätte. Seine Antwort kam schneller und deutlicher, als ich je erwartet hätte.
Es begann unscheinbar. Nach einem Gottesdienst erzählte mir ein Besucher, ein Polizist, von seiner Gefängnisarbeit und ich ihm von meiner Vergangenheit. Plötzlich zeigte er auf mich und sagte: „Dich brauchen wir im Gefängnis!“ Ich lachte nervös und lehnte ab: „Nein, ich schaue nach vorne, nicht zurück.“ Doch das war erst der Anfang. Am nächsten Tag, bei einem Treffen in der Gedächtniskirche, sprach mich ein Fremder an: „Du machst Gefängnisarbeit, oder?“ Wieder schüttelte ich den Kopf. Und einen Tag später hielt mich eine ältere Dame auf der Straße auf: „Arbeiten Sie mit Gefangenen?“
Drei Begegnungen, drei identische Botschaften. Zufall? Das konnte ich nicht glauben. Aber sollte das wirklich Gottes Ruf sein? Meine Frau hatte Bedenken, und auch ich fühlte mich weder bereit noch fähig. Ich war unsicher, ob ich mit meiner Vergangenheit überhaupt willkommen wäre. Trotzdem betete ich: „Vater, ich gehe den ersten Schritt. Du musst den Rest tun.“
Ich kontaktierte den Polizisten, stellte mich der Gruppe vor und erzählte aus meinem Leben. Die Resonanz war überwältigend. Doch meine Bewerbung bei der Gefängnisarbeit wurde abgelehnt. Ich war erleichtert und dachte: „Gut, das war’s. Ich bleibe bei meiner Idee, gelegentlich in Entgiftungsanstalten zu sprechen.“ Doch Gott gab nicht auf.
Ich blieb aktiv bei einem Forum für Straffälligenhilfe, stellte einen neuen Antrag und fügte ein Empfehlungsschreiben meines Pastors hinzu. Diesmal erhielt ich keine Antwort. Als fast zwei Jahre vergangen waren, fasste ich einen Entschluss: Beim nächsten Forumstreffen wollte ich mich verabschieden – es sei denn, Gott gab mir ein unmissverständliches Zeichen.
Noch bevor die Veranstaltung begann, bat mich die Leiterin: „Frank, komm nachher zu mir. Ich habe etwas für dich.“ War das ein Zeichen? Ich blieb skeptisch. Kurz darauf verkündete der Polizist, dass er für längere Zeit pausieren würde. Sollte ich seine Lücke füllen? Noch immer war ich unsicher.
Während einer Gebetsrunde geschah es: Zwei Männer erschienen aus dem Nichts, legten mir die Hände auf und beteten spontan für meine Gefängnisarbeit. Der letzte Zweifel verschwand, als dann noch zwei Frauen mich direkt baten, einzuspringen.
Diesen 5 Botschaften hatte ich nichts mehr entgegenzusetzen. Hier kann man einfach nicht mehr an Zufall glauben.
Seit diesem Tag bin ich Teil der Gefängnisarbeit. Jede Woche leite ich die „Gott und die Welt“-Gruppe, teile meine Geschichte und begleite Häftlinge auf ihrem Weg. Was für mich mit Widerstand begann, wurde zu einer Aufgabe, die mein Leben bereichert. Gott hat mich geführt, und heute darf ich anderen Hoffnung schenken – auch hinter Gittern.
Hayabusa! Ja oder nein?
Die Antwort lag längst in Gottes Händen...
Die Kawasaki Voyager war stets ein treuer Begleiter, ein Reisemotorrad wie gemacht für endlose Touren durch die Landschaft – und Conny, meine Frau, war anfangs begeistert. Doch mit der Zeit verlor sie das Interesse am gemeinsamen Cruisen, und immer häufiger fand ich mich allein auf den Straßen. Je mehr ich in dieser Freiheit schwelgte, desto stärker kehrte die Sehnsucht zurück: Nach einem stärkeren Motor, einem besser abgestimmten Fahrwerk und diesem einzigartigen Kribbeln im Bauch, das nur ein richtig schneller Ritt erzeugen kann. Das Gefühl, den Kopf frei zu haben, den Alltag hinter sich zu lassen und sich ganz in den Kurven zu verlieren.
Bald zeichnete sich ein klares Bild ab – eine Maschine, die seit langem in der Biker-Welt für ihre Geschwindigkeit und Kraft bekannt ist: die Hayabusa. Der Legende nach das schnellste Straßenmotorrad seiner Zeit, ein Biest auf zwei Rädern. Mit etwas Glück und Geduld konnte man sie mittlerweile gebraucht zu einem erschwinglichen Preis finden.
So begann ich zu sparen, eisern und entschlossen. Jede Extra-Einnahme wanderte in die Spardose, jeder Euro wurde mit Blick auf mein Ziel beiseite gelegt. Zugleich bat ich Gott immer wieder um Weisung. Sollte dies der falsche Weg sein, dann möge er mir ein klares Zeichen geben. Zwei Jahre vergingen, während mein Traum immer lebendiger wurde und das Geld in der Dose wuchs.
Dann, fast wie durch Zufall, entdeckte ich die Hayabusa im Netz. Da war sie: exakt das Modell, die richtige Farbe, mit idealer Ausstattung und Laufleistung – und zum Preis von 3.400 Euro. Ein warmer Schauer lief mir über den Rücken. Dies sollte sie sein, meine Hayabusa. Doch mein bisheriges Sparen hatte mich lediglich auf geschätzte 2.000 Euro gebracht. Trotzdem hielt ich an meinem Traum fest. Es musste einfach klappen. Also wandte ich mich wieder im Gebet an Gott:
„Himmlischer Vater, wenn Du nicht willst, dass ich dieses Motorrad kaufe, dann gib mir bitte ein Zeichen. Aber wenn es Dein Wille ist und ich diesen Traum leben darf, dann lass mich weitergehen – und Deinen Segen empfangen. Amen!“
Es geschah nichts Außergewöhnliches, also griff ich entschlossen zur Spardose. Es war der Moment der Wahrheit. Zwei Jahre hatte ich sie nicht geöffnet, das Gewicht war mir nie richtig klar gewesen. Ich legte alles auf den Tisch und begann zu zählen: Münzen, Scheine, alle akribisch aufgestapelt. Die ersten 2.000 Euro waren schnell gezählt, und ich staunte über die Menge, die noch übrig war. Die letzten Stapel Münzen brachten mich schließlich auf genau 3.400 Euro – haargenau die Summe, die die Hayabusa kosten sollte. Ich war sprachlos.
„Vater, das kann kein Zufall sein,“ flüsterte ich überwältigt und schaute dankbar nach oben. In diesem Moment spürte ich, dass dies ein „Ja“ war – ein klares, unmissverständliches „Ja“ von Gott. Noch am gleichen Abend kontaktierte ich den Verkäufer und organisierte die Fahrt nach Bremen.
Am nächsten Morgen, als ich das Motorrad in Bremen in Händen hielt und den Preis sogar noch um 300 Euro herunterhandeln konnte, wusste ich: Dies war mein Zeichen, mein Moment. Für Versicherung, Steuern und Reisekosten war nun auch gesorgt.
Bis heute überzeugt mich diese Erfahrung, dass Gott damals mit mir war. Zwei Jahre lang ohne jede Ahnung, wie viel sich angesammelt hatte, und dann war es genau der Betrag. Kein Zufall, kein Rechenfehler – es war wie für mich bestimmt.
Gott ist groß. Ihm ist nichts unmöglich!
Es war ein gewöhnlicher Abend, an dem unser Professor uns zu einem Benefizkonzert seiner Gemeinde einlud. Der Raum vibrierte von den kraftvollen Stimmen eines Gospelchors, und die Atmosphäre war warm und einladend. Doch für mich, Frank, begann der wahre Kampf, als der Pastor auf das eigentliche Anliegen des Abends hinwies: eine Spendenaktion zugunsten eines Projekts in Ghana. Er bat die Gemeinde eindringlich um Unterstützung – und genau da setzte mein innerer Dialog ein.
Zunächst dachte ich: „Fünf Euro reichen vollkommen. Diskret im Korb verschwinden lassen, das sieht niemand.“ Doch kaum hatte ich diesen Plan gefasst, meldete sich ein anderer Gedanke: „Mach es sichtbar. Fünfzig Euro, weit oben im Korb! Zeig der Welt deine Großzügigkeit.“ Ich ärgerte mich über diesen inneren Druck, der mich völlig von der Musik ablenkte. Die Stimmen des Chors klangen wie ein ferner Hintergrundrauschen, während meine Gedanken Achterbahn fuhren.
Dann passierte es. Aus diesem Chaos aus Überlegungen und Rechtfertigungen stachen plötzlich zwei Worte aus dem Gesang des Chors hervor – klar, deutlich, unmissverständlich: „Gib alles!“ Es war, als hätte Gott direkt zu mir gesprochen. Ich spürte eine tiefere Klarheit, eine Leichtigkeit, die all meine Zweifel auslöschte. Plötzlich wusste ich, was zu tun war.
Als der Kollektenkorb näher kam, griff ich in meinen Geldbeutel. Alles, was ich dabei hatte, wanderte in den Korb – verborgen vor neugierigen Blicken. Es waren mehrere hundert Euro, die ich erst am gleichen Tag abgehoben hatte. Kurioserweise enthielt der Stapel auch Tankquittungen, die ich sonst als Spesen abrechnen würde – aber in diesem Moment war das egal. „Weg ist weg,“ dachte ich, und zum ersten Mal fühlte sich dieser Gedanke befreiend an.
Und dann geschah etwas Unerwartetes: pure Freude. Mein Herz jubelte, und ich konnte nicht aufhören, innerlich zu singen: „Frank, gib alles!“ Selbst auf der Heimfahrt im Cabrio, begleitet von einer lauen Sommernacht, schallte dieser Ruf immer wieder laut durch die Dunkelheit. Die Begeisterung hielt Tage an, begleitet von einem ansteckenden Dauergrinsen.
Rückblickend wurde mir klar: Gott wusste genau, was er tat. Normalerweise habe ich selten größere Summen bei mir, doch an diesem Tag hatte ich mein Konto geplündert. Und das Beste daran? Ich habe keinen einzigen Cent vermisst. Nicht das Geld, nicht die Quittungen – nichts. Stattdessen blieb ein Gefühl zurück, das ich nicht mit Geld kaufen könnte: das Wissen, Teil von etwas Größerem gewesen zu sein.
Noch heute lächle ich, wenn ich an diesen Abend denke. Manchmal ist es so einfach: Hören, Vertrauen – und alles geben.
Und wieder einmal hat Gott einen Weg gefunden, mir etwas mitzuteilen.
„Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!“
Dieser Satz prägt mein Leben. Rückblickend sehe ich, wie Gott mich immer wieder dorthin geführt hat, wo ich sein sollte – ob ich wollte oder nicht. So wie zu meinem Dienst im Gefängnis, in den ich mich fast zwei Jahre lang gesträubt hatte. Heute bin ich dankbar, denn ich weiß, Gott hat mich genau dort gebraucht. Ähnlich war es mit der Christian Motorcyclists Association (CMA).
Mit der Rockerszene hatte ich abgeschlossen – die Vergangenheit war vorbei. Und Kolonnenfahrten? Absolut nicht mein Ding. Ich fühlte mich als Einzelgänger auf zwei Rädern, ein einsamer Wolf, der seinen eigenen Weg fährt. Doch Gottes Pläne für mich waren anders.
Es war der 1. Mai, Saisonstart an der Spinnerbrücke, wo sich hunderte Biker versammeln, um ihre Maschinen zu präsentieren und Benzingespräche zu führen. Ich saß am Tisch des Hayabusa-Forums und war ganz in Diskussionen über Geschwindigkeit und Technik vertieft. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um und stand Olli gegenüber, einem alten Bekannten, den ich seit mindestens fünf Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Für mich war klar: Das war kein Zufall. Gott hatte ihn geschickt, um mir etwas zu zeigen.
„Hast du die Christen da hinten gesehen?“, fragte er. „Welche Christen?“, entgegnete ich irritiert. „Na, die mit dem Stand und der Fahne!“ Als Olli wieder ging, siegte meine Neugier. Ich machte mich auf die Suche und entdeckte tatsächlich ein Zelt, das ich vorher für eine Art Zirkus Stand gehalten hatte – wegen der Farben und der Aufmachung.
Ich ging auf einen der Männer zu und sprach ihn an. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um christliche Biker handelte. Sie waren organisiert wie ein Rockerclub, aber ihre Mission war anders: Sie brachten die Botschaft Jesu Christi in die Szene. Irgendetwas an ihnen faszinierte mich. Obwohl ich immer noch keine Lust auf Kolonnenfahrten hatte, verspürte ich eine Verbundenheit und verabredete mich zu ihrem nächsten Stammtisch.
Von diesem Tag an war ich regelmäßig dabei und lernte die Gruppe immer besser kennen. Ihre Art, wie sie füreinander einstanden und dabei Jesus im Fokus behielten, beeindruckte mich. Anfangs hielt ich noch an meiner Distanz fest – ich war skeptisch, ob das wirklich etwas für mich sein könnte. Doch Schritt für Schritt begann sich meine Haltung zu ändern.
Der Wendepunkt: Mein Weg zu Verantwortung
Es war ein sonniger Tag, als ich mit meiner Hayabusa zur Heimreise aufbrach. Der Motor brummte, die Straße lag vor mir, und die Freiheit des Fahrens machte mich leichtsinnig. Mein Ziel: ein Besuch bei meiner Mutter, gefolgt von einem Treffen mit einem alten Freund. Doch was wie eine gewöhnliche Fahrt begann, sollte mein Leben wieder ein Stück verändern.
Auf der Strecke kam mir ein Biker entgegen, der mich mit der Lichthupe warnte. Sofort war klar: Irgendetwas war da vorne. Mein Tempo drosselte ich reflexartig, die Augen wachsam auf die Straße gerichtet. Und da war es – auf einer Bergkuppe, ein ziviler Blitzerwagen. Kaum hatte ich ihn passiert, sah ich im Tal schon einen Polizisten auf die Straße treten, unmissverständlich die Hand zum Stopp erhoben.
Einerseits wusste ich, dass ich nichts zu verbergen hatte, doch die Aussicht, meinen Termin zu verpassen, brachte mich aus der Fassung. Anstatt stehenzubleiben, setzte ein altes Muster ein. Der Reflex war da, bevor der Gedanke sich formte: Ich gab Vollgas. Der Polizist wurde größer in meinem Visier, bis er in letzter Sekunde zur Seite sprang. Mit über 200 km/h raste ich vorbei – ein Augenblick, der nicht nur sein, sondern auch mein Leben hätte beenden können.
Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich die Verfolgung im Rückspiegel sah. Zwei Motorradpolizisten hatten die Jagd aufgenommen. Doch meine Maschine und meine Erfahrung ließen sie bald zurück. Für den Moment schien die Gefahr vorüber. Trotzdem war da diese Ungewissheit: Hatten sie mein Kennzeichen? Vielleicht hatten sie Beweise. Doch ich redete mir ein, dass ich zu schnell gewesen war, um erfasst zu werden.
Zurück beim nächsten Stammtisch erzählte ich diese Geschichte, als wäre es eine Heldentat. Mit gespielter Leichtigkeit prahlte ich: „Selbst wenn sie mich erwischen, können sie nichts beweisen. "Ich sage einfach, jemand hat mein Bike probefahren dürfen.“
Die Reaktion meiner neuen Weggefährten war unerwartet. Ihre Gesichter spiegelten keine Bewunderung, sondern Enttäuschung wider. „Du kannst die Vergangenheit nicht ändern“, sagte einer ruhig, „aber du kannst sie vor den Herrn bringen und um Vergebung bitten. “Aber wenn du jetzt anfängst zu lügen, dann bist du bei uns falsch.“ Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Zum ersten Mal seit Langem wurde mir klar, wie tief ich noch in alten Verhaltensmustern steckte.
Dieser Moment war mein Wendepunkt. Ich verstand: Hier war mehr als nur eine Gemeinschaft von Bikern. Sie lebten Werte, die sich nicht im Asphalt der Straßen verloren. Und ich musste eine Entscheidung treffen – für die Wahrheit und für einen neuen Weg.
Die endgültige Bestätigung kam später auf dem National Run, dem deutschlandweiten Treffen von CMA. Ich traf auf Männer und Frauen, die äußerlich wie knallharte Biker wirkten, doch in ihrem Inneren Jesus trugen. Ihre Authentizität, ihr Zusammenhalt und ihre Offenheit überzeugten mich. Das war der Platz, an dem ich sein sollte.
Nach einem Jahr Probezeit wurde ich Full Member. Die Sache mit der Polizei? Sie verlief im Sand – ein Zeichen dafür, dass Gott mir eine zweite Chance gab. Doch das war nicht das Wichtigste. Entscheidend war, dass ich gelernt hatte, Verantwortung zu übernehmen und aufrichtig zu leben.
Heute weiß ich: Mein Weg zu CMA begann nicht auf der Straße, sondern in meinem Herzen.