Die Wunder Gottes

Die Welt ist voller Rätsel, Schönheit und Momente, die uns staunen lassen – und mittendrin wirken die Wunder Gottes. Oft sind sie subtil und verstecken sich in den Details des Alltags. Ein Sonnenaufgang, der den Himmel in goldenes Licht taucht, der erste Atemzug eines Neugeborenen, das beruhigende Rauschen des Meeres – all das sind Zeichen Seiner Liebe und Größe.

Manchmal begegnen wir den Wundern Gottes jedoch auf dramatische Weise. Geschichten von Heilungen, die die Medizin nicht erklären kann, oder von Menschen, die in scheinbar ausweglosen Situationen eine rettende Hand erfahren haben, erinnern uns daran, dass Gott über das Natürliche hinaus handelt. Er öffnet Türen, wo es keine zu geben scheint, und schenkt Hoffnung, wo Dunkelheit regiert.

Doch die größten Wunder sind oft die inneren: ein verändertes Herz, das nach Liebe und Vergebung strebt, ein Frieden, der mitten im Sturm spürbar wird, oder der Mut, trotz Angst voranzugehen. Gott zeigt uns, dass Wunder nicht immer laut oder spektakulär sein müssen – oft sind sie leise und doch kraftvoll.

Wer die Augen öffnet, erkennt, dass die Wunder Gottes uns überall umgeben. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht alleine sind, dass es einen Plan gibt und dass Seine Liebe grenzenlos ist. Es liegt an uns, innezuhalten, zu staunen und voller Dankbarkeit diese Zeichen zu erkennen. Denn jedes Wunder ist eine Einladung, tiefer zu vertrauen und unsere Reise mit Ihm fortzusetzen.

  1. In letzter Sekunde bewahrt - Ein Wunder auf zwei Rädern
  2. Einmal mehr nur knapp dem Tod entkommen
  3. Letztes Gebet für Dietze
  4. 911er Porsche - eine Leihgabe Gottes
  5.  Conny, auf einmal konnte ich sie annehmen

In letzter Sekunde bewahrt – ein Wunder auf zwei Rädern

Es war wieder soweit: das Deutschlandtreffen der CMA, der Christlichen Motorradfahrer-Vereinigung, lockte im Herbst zahlreiche Biker an. Ich, voller Vorfreude auf rasantes Tempo und extreme Schräglagen, sattelte meine Suzuki Hayabusa, eine 1300er Suzuki mit satten 190 PS und einer Spitze von über 320 km/h. Die Fahrt führte größtenteils über Landstraßen, zügig, aber ohne Risiko. Doch was mich an diesem Tag erwartete, war alles andere als gewöhnlich.

Etwa zwölf Kilometer vor dem Ziel beschleunigte ich nach einem kleinen Dorf auf einer langen, ansteigenden Geraden – 180 km/h, der Wind peitschte gegen meinen Helm. Doch plötzlich wurde mir klar: Auf der Kuppe lauerte eine Kurve, und mit dieser Geschwindigkeit war sie, aus meiner Sicht, nicht zu nehmen. Reflexartig griff ich in die Bremsen.    Zu spät. Mit beachtlichem Tempo raste ich geradeaus in den Graben, auf der anderen Seite wieder hinaus, und wurde zurück auf die Straße geschleudert. Zuerst schlug ich am Mittelstreifen auf, gleich neben mir folgte mein Motorrad. Kleidung und Teile lagen überall verstreut.

 

Ich stand sofort auf und prüfte mich auf Verletzungen. Nichts. Kein Kratzer, nicht mal der Helm war beschädigt. Es war kaum zu glauben. Mein Motorrad allerdings sah schlimm aus.

 

Inzwischen hatte ein Transporter angehalten, und zwei Männer stiegen aus. Sie sicherten die Straße, halfen mir, das Motorrad an den Rand zu schieben, und boten an, einen Anhänger zu holen, da mein Motorrad nicht mehr fahrbereit war. Währenddessen sammelte ich meine Sachen ein. Ein Notarztwagen kam näher und raste an mir vorbei – anscheinend auf dem Weg zu einem anderen Unfall.

 

Die Männer kamen mit dem Anhänger zurück, und gemeinsam luden wir mein Motorrad auf. Sie erzählten mir, dass ich großes Glück gehabt hätte. Nur einen Kilometer weiter vorne, erzählten sie, sei ein Unfall passiert, bei dem Menschen ums Leben gekommen waren. Ich erschauderte. Auf dem Weg zu einem nahen Platz, an dem wir das Motorrad sicher abstellten, fuhren wir an der Unfallstelle vorbei. Es war offensichtlich: Hätte ich die Strecke ohne den Unfall unbeschadet durchfahren, hätte ich an genau dieser Stelle das rote Auto überholt, das mir von rechts die Vorfahrt genommen hätte – und wäre ungebremst hineingerast.

 

Eine Woche später öffnete Gott mir die Augen. In einem Traum durfte ich meinen Unfall erneut erleben, diesmal aus der Vogelperspektive. Ich sah mich auf die Kurve zufahren und wunderte mich über meine Reaktion: Als erfahrener Fahrer hätte ich die Kurve mit einer geschickten Schräglage locker nehmen können, denn sie ging direkt in eine Gerade über. Doch in meinem Traum tat ich dasselbe wie in der Realität: Ich bremste stark ab, fuhr in den Graben und dann geschah das Unfassbare – ich sah eine Hand, die mich sanft auf die Straße ablegte. Kein Wunder, dass ich unverletzt war.

Mein Motorrad fuhr jedoch ohne mich mit unverminderter Geschwindigkeit zurück auf die Straße, durch die Doppelkurve, weiter geradeaus. Schließlich sah ich in meinem Traum, einige hundert Meter vor meinem Motorrad , ein rotes Auto. Mein Motorrad setzte zum Überholen an. Exakt, in dem Moment, als mein Motorrad neben dem Auto war, wachte ich auf.

 

Im selben Moment war mir klar, dass Gott mich im letzten Moment aus dem Sattel gehoben hat, um mir mein Leben zu retten.

Wäre ich weiter, ohne Unfall durch diese Doppelkurve gefahren, hätte ich genau an dieser Stelle dieses Auto überholt und wäre mit hoher Geschwindigkeit in das Auto geknallt, das mir von rechts die Vorfahrt genommen hätte.

Denn dieses Auto gab es wirklich. Eingangs erwähnte ich, dass die beiden Helfer von einem Unfall erzählten. Tatsächlich gab es dort 2 Tote und ich wäre der dritte gewesen. Ich habe es recherchiert. Das hätte zeitlich zu hundert Prozent gepasst. Auch von meinem Verhalten her.

Denn über die vielen Jahre habe ich mir einen sehr defensiven Fahrstil zugelegt. Diese Kreuzung jedoch, war nicht einsehbar, weil die Straße von einem Erdwall verdeckt wurde. Und so wäre ich ungebremst in das von rechts kommende Auto geknallt.

 

Ich bin sicher, Gott wollte nicht, dass ich hier sterbe. Deswegen hat er mich eine Kurve vorher aus dem Sattel gehoben und sanft auf die Straße gelegt. Das ist auch die Erklärung, dass ich trotz des heftigen Sturzes nicht den kleinsten Kratzer abbekommen habe.

 

So bekomme ich heute schon ab und zu eine Antwort auf die berühmte Frage: Warum?

 

Und: Scheinbar ist mein Weg noch nicht zu Ende!

 


 

Einmal mehr dem Tod nur knapp entkommen.

 

Vor 30 Jahren lebte ich ohne Gott – und mein Leben war buchstäblich die Hölle. Ich war tief in Kokain- und Heroinabhängigkeit gefangen, und nur durch Gottes Gnade überlebte ich drei Selbstmordversuche. Jetzt, Jahrzehnte später, sehe ich, dass mein himmlischer Vater immer noch über mich wacht, manchmal in einer Weise, die alles übersteigt, was wir als "Zufall" bezeichnen könnten.

Vor Kurzem erlebte ich ein solches Wunder. An einem Morgen machte ich mich an eine Routinearbeit. Als Elektroniker kenne ich die Regeln und Vorsichtsmaßnahmen für Arbeiten an elektrischen Anlagen in- und auswendig. Diesmal sollte ich den Schaltschrank eines alten Blockheizkraftwerks demontieren. Wie immer überprüfte ich zuerst die Anlage und stellte sicher, dass keine Spannung mehr anlag. Mit einem Gabelschlüssel in der linken und einem Schlagschrauber in der rechten Hand löste ich die Zuleitung vom Lasttrennschalter.

Als ich die letzte Schraube öffnete, kippte der Schalter unerwartet, und plötzlich berührten sich zwei der bereits gelösten Kabel. Es war, als würde ein Blitz direkt vor mir einschlagen. Ein gleißendes Licht flammte auf, begleitet von einem ohrenbetäubenden Knall. Der Raum explodierte förmlich in einem Regen aus Funken, und die Wucht des Schlages schleuderte mich quer durch den Raum in die Ecke. Dann – absolute Stille. Mein Gehör war durch den gewaltigen Knall völlig benommen, alles um mich herum verschwamm.

Benommen und taumelnd verließ ich den Schaltraum. Erst später begriff ich, was geschehen war – und was hätte passieren müssen. Ich hatte versehentlich eine unter Spannung stehende 380-Volt-Leitung mit einem Gabelschlüssel aus Stahl bearbeitet, die mit  400-Ampere abgesichert war. Nebenbei, das Hausnetz ist mit 16 Ampere abgesichert. Doch hier brannten gleich sieben 400-Ampere-Sicherungen durch, und ein ganzer Ortsteil war plötzlich ohne Strom.

Wie durch ein Wunder habe ich keinen Stromschlag abbekommen, trotz der immensen Stromstärke. Eigentlich müsste ich längst tot sein. Doch ich lebe – und mit jeder Sekunde, die ich atme, wird mir klarer, dass es wohl wieder Gottes Hand war, die mich davor bewahrte, mein Leben zu verlieren.

 


Letztes Gebet für Dietze!

 

Gott öffnet Türen, die Menschen verschlossen haben!

 

Bis zuletzt pflegte ich den Kontakt zu Dietze, einem alten Freund aus einer meiner früheren Cliquen. Seine Frau war die Schwester eines meiner besten Freunde, was unsere Verbindung zusätzlich stärkte. Trotz ihrer familiären Distanz zu Gott erzählte ich hin und wieder Geschichten aus meinem Glaubensleben, wobei ich meine Worte stets mit Bedacht wählte. Besonders, als Dietze schwer erkrankte, wurde die Kluft zwischen uns größer.

Eines Tages rief mich der Bruder von Dietzes Frau an und berichtete mir, dass Dietze im Krankenhaus auf der Intensivstation lag und sein Zustand kritisch sei. Sofort sprach ich mit meiner Frau und entschied, in die Heimat zu fahren, um für Dietze zu beten. Da wir zwischen Weihnachten und Neujahr frei hatten, machten wir uns auf den Weg ins Ländle. Neben Dietze plante ich, noch zwei weitere Freunde zu besuchen: einen alten Freund aus der Drogenszene, der auf eine Spenderniere wartete, und einen anderen, der einen Selbstmordversuch hinter sich hatte.

Die ersten beiden Besuche verliefen wie geplant. Doch bei Dietze stieß ich auf Hindernisse. Seine Frau war nicht erreichbar, mein Freund wollte mir die Adresse des Krankenhauses nicht geben und wies auf die strengen Corona-Maßnahmen hin, die nur engste Verwandte zuließen. Ich spürte, dass ich nicht willkommen war, erklärte jedoch, dass ich extra aus Berlin gekommen sei und bat, mir zumindest die Möglichkeit zu geben, es zu versuchen. Schließlich gab mein Freund nach und nannte mir das Krankenhaus in Nürtingen.

Dort angekommen, meine Frau wartete solange im Hotel, während ich mich zum Haupteingang begab. Menschen, die mir entgegen kamen, machten mir wenig Hoffnung, dass ich eintreten könnte. Doch ich ließ mich nicht abhalten. Am Eingang stellte sich mir ein Security-Mitarbeiter in den Weg und fragte nach meinem Ziel. "Ich möchte zu Dietmar Berger, um für ihn zu beten. Ich bin extra aus Berlin gekommen," antwortete ich. Der Mann machte einen Schritt zur Seite und wies mich die Treppe hinauf. Dort stand ein Arzt und zwei Schwestern, als ob sie  auf mich gewartet hätten. Sie statteten mich mit Schutzkleidung aus und führten mich zu Dietzes Zimmer.

Durch ein kleines Fenster in der Tür sah ich Dietzes Frau und seine drei Kinder. Als ich eintrat, waren sie sichtlich überrascht und fragten, wie ich es geschafft hätte, hineinzukommen. Ich bat sie, für einen Moment alle Vorurteile über Gott und die Kirche beiseitezulegen, damit ich für Dietze beten könnte. Sie stimmten zu, und ich trat an Dietzes Bett, nahm seine Hand und legte die andere auf seinen Kopf. Er war wach, aber zu schwach, um zu reagieren. Überwältigt von Emotionen begann ich zu weinen und bat Gott im Gebet, Dietze bei seiner Familie zu lassen, die ihn so sehr brauchte.

Nach dem Gebet sah ich auf und bemerkte, dass alle im Raum weinten. Sie bedankten sich tief bewegt. Als ich mich verabschieden wollte, rief mich Dietzes Sohn zurück und sagte, sein Vater wünsche, dass ich noch einmal für ihn bete. Obwohl ich nicht wusste, wie er dies kommunizierte, kam ich dem Wunsch nach. Wieder betete ich, und die Reaktionen zeigten mir, dass es gut war.

Zum Abschluss übergab ich Viola, Dietzes Frau, ein Kärtchen mit einem Übergabegebet. "Bitte, Viola," sagte ich, "ich möchte Dietze in der Ewigkeit wiedersehen, und das könnt ihr auch. Wenn es mit ihm zu Ende geht, lest ihm dieses Gebet vor und achtet auf seine Reaktion. Wenn ihr spürt, dass er es annimmt, hat er es geschafft. Dasselbe gilt für euch. Sprecht dieses Gebet aus tiefstem Herzen, und wir werden uns alle wiedersehen. Das verspreche ich."

Mit diesen Worten verließ ich das Krankenhaus und machte mich auf den Heimweg. Drei Tage später verstarb Dietze.

So viele, selbst meine Frau, versuchten, mich davon abzuhalten, für Dietze zu beten.

Doch Gott ist größer. Er macht den Weg auf so wunderbare Weise frei.

 


911er Porsche - Eine Leihgabe Gottes

Eines Tages besuchte ein Pastor aus Düsseldorf unsere Gemeinde, um für unseren Pastor einzuspringen. Nach seiner Predigt bot er an, für Besucher zu beten. Meine Frau und ich schlossen uns an. Als er uns die Hände auflegte, hatte er plötzlich eine Eingebung: „Frank, diene deinem Pastor!“ Überrascht schauten Conny und ich uns an. Was sollte das bedeuten? Doch in meinem Herzen spürte ich, dass dies ein Aufruf Gottes war.

Ich besprach es mit Volkhard, unserem Pastor, und begann nach jedem Gottesdienst mit ihm an der Tür zu stehen, bereit, ihm den Rücken freizuhalten und Besucher mit ihren Anliegen an mich weiterzuleiten. Mit meiner Kampfsporterfahrung fühlte er sich zusätzlich sicherer, wenn ich bei ihm war. Nach und nach erweiterte sich mein Aufgabenfeld, und bald half ich ihm nicht nur im Gottesdienst, sondern auch in seinem privaten Haus 80 Kilometer außerhalb Berlins. Egal, ob technische Reparaturen oder Gartenarbeiten anstanden – ich kümmerte mich.

Eines Tages, als ich für eine Fahrradreparatur eine Luftpumpe suchte, entdeckte ich in seiner Garage einen knallgelben Porsche Boxster. Sofort war mein innerer Kindheitstraum geweckt! Volkhard erzählte ich, dass ich früher einen 911er hatte, mir aber heute keinen Porsche leisten könnte. Fortan schlich ich bei jedem Besuch um den Boxster, träumte davon, wie es wäre, selbst wieder so ein Auto zu besitzen. Vielleicht, dachte ich heimlich, würde Volkhard mich irgendwann so wertschätzen, dass er mir diesen Wagen vererben würde.

Doch eines Tages war der Porsche aus der Garage verschwunden. „Verkauft“, erklärte Volkhard. Mein Traum zerplatzte – oder etwa doch nicht?

Von da an begann ich zu recherchieren: Vielleicht war es ja möglich, sich mit den Jahren einen „Frauenporsche“, wie der Boxster oft genannt wird, zu ersparen. Tatsächlich gab es schon Modelle für um die 8.000 Euro. Natürlich, ich hätte Gott nie darum gebeten – aber wer weiß?

Bald begann Gott auf andere Weise, überraschend einzugreifen. In dieser Zeit erkrankte meine Mutter an Krebs, und ich wollte jede Gelegenheit nutzen, um sie in Baden Württemberg zu besuchen, denn sie hatte noch keinen Zugang zu Jesus gefunden. 

Und hier kommt Gott ins Spiel. Ich hatte kurz zuvor meinen geliebten Arbeitsplatz verloren, trauerte dem jedoch nicht nach, sondern dankte Gott und sagte:"Du hast schon längst etwas viel besseres für mich!" Und so war es auch. Eine Firma schrieb mich auf Grund eines Internetauftritts von mir an und machte mir ein Angebot.

Eine Firma bot mir eine Stelle als Techniker für Automatiktüren im Bundestag an. Obwohl das Aufgabenfeld neu für mich war, nahm ich an und hatte nun flexible Einsatzzeiten und sogar die Möglichkeit, in Baden-Württemberg zu arbeiten – also in der Nähe meiner Mutter. Dort übernachtete ich dann auch und konnte mir das Geld für Übernachtung auf Seite legen. Außerdem war es möglich dort sehr viele Überstunden zu machen und dieses zusätzliche Geld ebenfalls zur Seite legen. Innerhalb von zwei Jahren sammelten sich so ca. 12.000 Euro an.

Doch gerade, als der Porschetraum in greifbare Nähe rückte, verlor die Firma den Bundestagsauftrag und ich wurde gekündigt.

Doch dann erlebte ich ein weiteres Wunder, das mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist. Mein Arbeitslosengeld war so knapp bemessen, dass ich nicht einmal meine Fixkosten decken konnte. Monat für Monat rutschte mein Konto weiter ins Minus. Schließlich entschloss ich mich, schweren Herzens, die Zahlung meines Zehnten vorübergehend auszusetzen. Es fühlte sich nicht richtig an, aber ich wusste mir keinen anderen Rat.

Nach etwa zwei Monaten reifte jedoch in mir die feste Überzeugung: „Auch vom Arbeitslosengeld gehört der zehnte Teil Gott.“ Also fasste ich mir ein Herz und glich den Rückstand sofort aus, auch wenn das bedeutete, mein Konto weiter zu überziehen. In dem Moment, in dem ich diesen Schritt ging, fühlte ich mich leichter und befreiter, als hätte ich eine Last abgelegt.

Dann geschah das Unerwartete: Durch einen formalen Fehler bei der Kündigung musste die Firma mir letztlich eine Abfindung von 8.000 Euro zahlen. Dieses Geld veränderte alles – nicht nur meinen Kontostand, sondern auch meinen Glauben und die Zuversicht, dass Gott wirklich jeden meiner Schritte sieht. Der Traum vom eigenen Porsche, rückte nun plötzlich in greifbare Nähe.

Mit 20.000 Euro konnte ich mich nun sogar auf die Suche nach einem echten Porsche machen, einen 911er, wenn möglich ein Cabrio.

Dann entdeckte ich ihn: einen ganz besonderen, von einem Designer umgebauten 911er mit einem neu überholten Motor. Der Preis war fast doppelt so hoch wie mein Budget, aber irgendetwas in mir wusste, dass es dieser sein musste.

Mit 20.000 Euro in der Tasche und einem bereits ausgehandelten Preisnachlass machte ich mich auf den Weg zur Besichtigung und konnte den Verkäufer sogar zu einem weiteren Nachlass bewegen. Doch bevor ich den Vertrag unterschrieb, bat ich Gott: „Vater, wenn Du willst, dass ich dieses Geld lieber in Dein Reich investiere, dann sprich bitte jetzt zu mir.“ Doch es kam kein Zeichen. Also unterschrieb ich, nahm einen kleinen Kredit auf, und dieser Traumwagen ging in “meinen” Besitz über.

Auf der Heimfahrt nach Berlin hielt ich kurz inne und betete: „Danke, Vater, für dieses Geschenk. Wenn Du aber willst, dass ich es morgen weitergebe, werde ich auch dazu bereit sein.“ Früher hatte ich an Dingen festgehalten, aber jetzt war es anders. Der Porsche war mir zwar gegeben, doch ich fühlte mich nicht mehr als sein Besitzer, sondern nur als sein Verwalter.

Leider verstarb zu dieser Zeit meine Mutter. Monate später erhielt ich das Erbe von 10.000 Euro, das genau ausreichte, um den Kredit abzulösen. Fast jedes Mal, wenn ich jetzt in den Porsche steige, danke ich Gott für diese Leihgabe. Das Beste daran: Dieser Wagen öffnete mir viele Türen. Zahlreiche Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten – Ärzte, Anwälte, Geschäftsleute – wurden durch den Wagen neugierig auf meine Geschichte und meinen Glauben.

Ich hatte nie darum gebeten, doch Gott kannte meine tiefsten Wünsche. Und so beschenkte er mich auf seine Weise.

Gott sieht meine Herzenshaltung

Gott kennt meine tiefsten Wünsche

Mit Gott ist nichts unmöglich


"Conny, auf einmal konnte ich sie annehmen" – Ein Wendepunkt in Liebe und Verständnis

Als Conny und ich heirateten, stürzten wir uns förmlich ins Ungewisse. Unsere Beziehung war noch jung, keine fünf Monate nach der Verlobung gaben wir uns bereits das Jawort. Doch die wahre Herausforderung begann erst, als wir unseren Alltag unter einem Dach teilten. Unsere Gegensätze, die uns anfangs vielleicht fasziniert hatten, wuchsen zu Spannungen heran, die uns beide an unsere Grenzen brachten. Besonders mich: Conny hatte Eigenheiten, die mich schier zur Weißglut trieben. Jede Bewegung, jede Geste schien mich provozieren zu wollen, bis zu jenem besagten Abend.

Ich stand kurz vor dem Ausbruch, bereit, meiner Wut freien Lauf zu lassen. Doch in diesem Moment erlebte ich etwas Unerwartetes, ja Übernatürliches: Vor meinem inneren Auge erschien Gott. Sein Blick war streng, sein Zeigefinger erhoben, und seine Worte durchdrangen mich wie ein Blitz: "Wehe dir, wenn du meinem geliebten Kind schadest. Sie ist genau so, wie ich sie geschaffen habe. Und ich liebe sie – genauso, wie sie ist."

Diese Worte veränderten mich im Innersten. Eine warme, durchdringende Liebe erfüllte mich. Und meine innere Stimme flüsterte: "Wenn Gott sie so liebt, wie sie ist, dann kann auch ich sie lieben." In diesem Augenblick kehrte ein tiefer Frieden in mein Herz ein. All die Dinge, die mich zuvor gestört hatten, sah ich nun mit anderen Augen – als etwas Liebenswertes. Ihre Eigenheiten blieben die gleichen, doch ich begann sie zu schätzen, weil ich wusste, dass Gott sie so gemacht hatte.

Das Wunder geschah nicht nur in mir, sondern auch in Conny. Sie hatte stets Angst, von mir kritisch beäugt zu werden. Doch als sie bemerkte, dass ich meine Haltung geändert hatte, entspannte sie sich. Schritt für Schritt fanden wir wieder zueinander. Unsere Beziehung blühte auf. Heute liebe ich Conny nicht trotz, sondern gerade wegen all der Dinge, die sie ausmachen.

Doch diese Veränderung blieb nicht auf Conny beschränkt. Sie wurde zu einem Schlüssel für meine Beziehung zu allen Menschen. Früher ließ ich mich oft von Vorurteilen leiten. Ein unangenehmes Gesicht konnte reichen, um eine innere Abwehrhaltung oder gar Aggressionen in mir zu wecken. Doch jetzt schaue ich in solchen Momenten nach oben und bete: "Vater, auch er ist perfekt, und du liebst ihn so, wie er ist." Diese Erkenntnis öffnete mein Herz. Manchmal ging ich sogar so weit, völlig Fremde spontan in den Arm zu nehmen und ihnen ins Ohr zu flüstern: "Gott liebt dich – und ich auch."

Diese Reise der Veränderung hat mich Demut gelehrt und gezeigt, dass wahre Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist. Wenn wir die Menschen mit Gottes Augen sehen, wird das Unvollkommene plötzlich vollkommen. Es ist ein Geschenk, das ich nie zurückgeben möchte.